Mein 3. und letzter Tag in Stille

Mein 3. und letzter Tag in Stille

Was gibt es Schöneres als von Vogelgezwitscher wach zu werden? Richtig: Wenn einem der Geruch von selbstgebackenen Brötchen in die Nase steigt, du nach unten gehst und dich dein Mann freudestrahlend mit diesen begrüßt. Absolut genial, da schiebe ich gleich einmal meine Meditation und esse achtsam. Mein Mann ist in der Zeit der Stille total gern in der Küche und zaubert allerlei leckere Dinge. Alles vegan und in den meisten Fällen zuckerfrei. Aber man darf sich auch mal etwas gönnen.

Brötchen

Unsere Kommunikation besteht mittlerweile nur noch aus klopfen und zeigen. Doch obwohl ich den Start in den Tag absolut genossen habe und einfach nur dankbar für diese Momente bin, fehlt es mir sich doch einmal mitzuteilen. Ich spüre, dass ich auch Klänge und Musik vermisse.

Ich entscheide mich für eine geführte Meditation in meine Innenräume im Körper den sogenannten Chakren und wende mich dem Thema Wurzelchakra zu. Erden und sich mit Mutter Erde verwurzelt für innere Stabilität und Ausgeglichenheit scheint mir hilfreich. Ich entscheide mich allerdings dafür sie mit leiser Musik zu unterstützen. Ich fühle mich danach ruhiger und freue mich darauf, was der Tag noch so bringt.

Meditation in das Wurzelchakra

Im Anschluss entscheide ich mich nach draußen zu gehen. Dieses Mal ohne Hunde, dafür mit dem Ziel in den Wald zu gehen. Ich favorisiere aktuell die Gehmeditation, um mehr Achtsamkeit zu praktizieren. Auch in meinem Podcast wirst du noch mehr zur Gehmeditation erfahren, um es auch selbst anwenden zu können. Der vietnamesisch buddhistische Mönch, Schriftsteller und Lyriker Thich Nhat Hahn ist eine Größe im Bereich der Gehmeditation. Seine Worte:

“Wir sind viel gerannt,
aber doch nicht angekommen.
Sich des Atems bewusst zu werden
ist eine Möglichkeit,
im gegenwärtigen Augenblick
und zu Hause anzukommen.”

haben bei mir direkt ins Schwarze getroffen. Im Alltag begleitet mich das Rennen und nicht ankommen häufig. Deshalb ist diese Gehmeditation so wichtig für mich. Gehen ohne ein Ziel zu haben, gehen, um zu entschleunigen und Ruhe aufzunehmen. Stille erfahren. Konzentration auf das Rauschen der Blätter. Wind auf der Gesichtshaut spüren. Den Geruch des Waldes aufnehmen. Den Boden unter den Füßen bewusst wahrnehmen, und zugleich achtsam mit sich selbst zu sein. Ankommen im Hier und Jetzt. Es gelingt mir überwiegend und lässt den Kopf frei werden.

Gehmeditation im Wald

“Schau dir einen Baum, eine Blume, eine Pflanze an.
Lass dein Gewahrsein darauf ruhen.
Wie still sie sind, wie tief sie im Sein wurzeln.
Lass zu, dass die Natur dich die Stille lehrt.”

Eckhart Tolle

Danach fühle ich mich erfrischt und freue mich noch ein wenig mein Bild weiter zu malen und mit einem Spruch im Handlettering zu bereichern. Ich merke, dass ich in einen Flow komme, die Zeit verfliegt und ich erfreue mich an meinem fertigen Bild.

“Es ist gut, wenn uns Zeit, die verrinnt,
nicht als etwas erschient, was uns verbraucht,
sondern als etwas, was uns vollendet.”

Buddhistische Weisheit

Trotzdem möchte ich mich doch wieder gerne austauschen. Ich merke, dass ich wirklich ruhiger werde. Die Stille ist nicht mehr belastenden, die fehlende Kommunikation schon eher. Hin und wieder flüstern mein Mann und ich doch einige Dinge zu. Der Verzicht auf alle Medien fällt mir nicht allzu schwer, auch wenn ich nicht zu streng bin und doch im kurzen vorgegebenen Rahmen einige kleine WhatsApp Nachrichten schreibe. Ich erledige noch einige Dinge im Haushalt ohne Hörbuch.

Als Abschluss meines Selbstversuchs wähle ich eine Yin Yoga Sequenz, auf der ich eine längere Meditation folgen lasse, bei der ich im Anschluss ein Mantra singe. Das soll das Ende meines Selbstversuchs einläuten. Die Stimme ist nicht so belastbar, wie gedacht, aber ich bin gelassen und sicher, dass sich das bald legen wird.

Yin Yoga und Mantra als Abschluss meines Selbstversuchs

Werde ich solange noch einmal in die Stille gehen? Ich bin mir nicht sicher. Aber ich bin mir sicher, dass ich mir bewusst Stille- und Ruhephasen am Tag nehmen werde, um mir über den Moment bewusst zu werden. Außerdem möchte ich den Konsum von Social Media reduzieren, weil ich auf diesem Weg präsenter und ausgeglichener bin. Ständige Erreichbarkeit ist auch bei mir ein Stressor, den ich mir selbst auferlege, unnötigerweise.

Jaqueline Werner

Ich helfe dir, Yoga in deinen Alltag zu integrieren. Ich hole dich da ab, wo du gerade bist, um dich auf deine persönliche Reise zu dir selbst zu begleiten.

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