Angst und wie sie auf unser Gehirn wirkt – Yoga Spirit Podcast #5
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In einer Umfrage im Dezember 2020 gaben 42% der Menschen an, dass sie entweder große oder sehr große Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus haben. Das Thema Angst ist in der jetzigen Situation also aktueller denn je. Weitere Ängste wie z.B. Existenzängste, Jobverlust, Angst vor Überforderung wie z.B. bei der Kinderbetreuung usw. spielen zur Pandemie und auch während eines Lockdowns eine große Rolle sowohl in Politik als auch der Gesellschaft. Ängste, die berechtigt und in Bezug auf die aktuelle Situation für viele Menschen leider auch realistisch sind.
Das macht deutlich, dass Angst ein grundlegendes, natürliches und menschliches Gefühl ist. Für das Überleben ist Angst sehr wichtig, da sie uns ermöglicht, blitzschnell auf Gefahren zu reagieren. Es wird unterschieden zwischen gesunder Angst und verschiedenen Formen von belastenden Ängsten.
Angststörungen sind in Deutschland die häufigste psychische Erkrankung. 15,4% der erwachsenen Bevölkerung also rund 12 Millionen Menschen leiden darunter.
Zu den Angststörungen zählen Phobien, Panikstörungen und generalisierte Angststörungen.
Phobien
Bei Phobien werden Ängste durch harmlose Situationen oder Objekte hervorgerufen. Sie sind somit klar abgegrenzt. Ein Beispiel hierfür ist die Spinnenphobie. Die Form der Angst ist subjektiv und physiologisch. Man kann sich entweder nur unbehaglich oder sogar panisch ängstlich fühlen. Es kann möglicherweise zu starken Einschränkungen Im Leben der Betroffenen führen.
Panikstörung
Hierbei steht das körperliche Empfinden im Vordergrund. Unter einer Panikstörung versteht man Angstattacken, die sich nicht nur auf eine bestimmte Situation beschränken. Eine Attacke kann überall passieren. Üblicherweise dauern diese nur wenige Minuten und enden damit, dass der Betroffene den jeweiligen Ort sogar fluchtartig verlassen möchte. Dies hat oft zur Folge, dass eine Angst vor der Angst entsteht. Leidet man unter Panikattacken, fürchtet man sich vor einer erneuten Panikattacke in der Öffentlichkeit. Typische Symptome sind ein plötzlicher Beginn mit Herzklopfen, Brustschmerz, das Fühlen einer angeblichen Erstickung, Schwindel und Entfremdungsgefühle. Seltener kann es sogar zur Todesangst oder Angst vor dem Kontrollverlust kommen.
Generalisierte Angststörungen
Bei dieser Art von Störung geht es um eine verallgemeinerte und anhaltende Angst. Diese beschränkt sich auch nicht nur auf eine bestimmte Situation, sondern kann im Allgemeinen und überall auftreten. Es äußern sich verschiedenste Symptome, aber zu den typischen Beschwerden gehören: Nervosität, Zittern, Muskelspannung, Herzklopfen oder Oberbauchschmerzen. Betroffene haben Angst, dass sie selbst oder ein nahestehender Mensch bald sterben oder verunglücken könnte, sie eine Kündigung erhalten oder sie von einem anderen Schicksalsschlag betroffen sein könnten. Dabei haben sie nicht nur mehrere Tage oder Wochen, sondern sogar auch mehrere Monate Angst, dass sich etwas Schlimmes ereignet.